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Das lang gezogene und vom Krieg geprägte Land Laos versteckt sich zwischen dem 22. Und dem 14 Breitengrad im Herzen von Indochina. Der schnell heranwachsende Backpacker Geheimtipp bietet trotz der vielen gut ausgebauten Touristen Attraktionen immer noch wahre Geheimecken und steck voller Überraschungen. Das ganze Land ist von einer riesigen Gebirgskette durchzogen, doch an der westlichen Grenze zu Thailand befindet sich der majestätische Mekong welches seine breiten Bahnen durch ein üppiges und von Regenwald durchzogenes Tiefland prägt. Wenn man einen Standard Reiseführer aufschlägt oder sich die ersten Ergebnisse auf Portalen wie Tripadvisor durchliest, denkt man allerdings, dass das Land ausschließlich aus den Backpacker Hochburgen Viantianne und Luang Prabang entsteht.
Nachdem ich selber für einige Zeit in die Kultur und Landschaft dieses so verschlossenen Landes eingetaucht bin, habe ich mich nach dem Verlassen der Hauptstadt im Norden aber entgegen des üblichen Stroms von Backpackern in den südlichen Teil des Landes gewagt. Neben den beeindruckenden Kalkgebirgen und dem Strom des gewaltigen Mekongs hat mich eine Region aber besonders gepackt. Ganz im Süden des Landes, an der Grenze zu Kambodscha, ist das leben fast noch unberührt von Investoren und Betonmischern die normalerweise jede schöne Ecke der Natur zupflastern und mit Hotelbunkern versehen.
Das Mekongdelta
In einer Region, keine 10km von der Kambodschanischen Grenze entfernt, spreizt sich der Mekong an bestimmten Stellen in hunderte kleine Flüsse und reißende Ströme auf und bildet das sogenannte Mekongdelta. Durch die Teilung des Hauptstromes haben sich tausende kleine Inseln, viele davon nicht mal größer als in halbes Fußballfeld, gebildet. Diese Gegebenheit bildet die Grundlage für eine der schönsten und entspanntesten Regionen, die ich bisher besucht habe. Geprägt von hunderten kleinen Wasserfällen und flachen, waldlosen Grünflächen auf den Inseln selber, ist das Delta die Heimat von ca. 70.000 einheimischen ´die sich aber größtenteils auf den drei großen Inseln angesiedelt haben. Viele Einheimische leben von der Landwirtschaft, doch in den letzten Jahren hat sich der Tourismus deutlich ausgeweitet. Besonders die Inseln Don Khong und Don Det wurden Touristisch erschlossen und bieten eine sehr zurückgelehnte Atmosphäre, wehrend aber auch sehr viele Möglichkeiten für Abenteuer angeboten werden.
Don Det
Wie vorher schon erwähnt, ist Don Det eine der Inseln die touristisch relativ gut ausgebaut ist (in Relation zu den anderen Inseln). Es gibt eine Schotterstraße, einen kleinen Supermarkt, einen schmalen Fußweg am Ufer des Mekongs wo man auf Bambusterrassen den Sonnenuntergang über dem Mekongdelta angucken kann und verschiedene Touren Angebote, mit denen man den Rest des Deltas erkunden kann. Die Insel wurde erst vor wenigen Jahren an das öffentliche Stromnetz angeschlossen, was den generellen Entwicklungsstand und die Infrastruktur ziemlich gut darstellt. Es gibt kaum Internet, aber das ist auch nicht der Grund warum man definitiv diese Insel besuchen sollte. Eine Unterkunft mit eigenem Bad, Terrasse mit Hängematte und Moskitonetz für 2 Personen gibt es schon für 4 Euro und die Mahlzeiten sind alle um die 2 Euro, wie man es in ganz Süd Ost Asien gewohnt ist.
Neben den herrlichen und ruhigen, gar romantischen Gegebenheiten, gibt es aber auch viel um die Inseln herum zu erleben. Sehr beliebt ist es, an einer ganztägigen Kajaktour teilzunehmen, wo der Mekong in mit einer geführten Gruppe, stromabwärts durch die vielen tausenden Inseln geführt wird und fast alle Gesichter der Landschaft kennenlernt. Es gibt Stopps bei Aussichtspunkten, wo man einen hervorragenden Blick auf kaskadenartige Wasserfälle hat, es wird an einer Badestelle gehalten, es gibt Verpflegung in einem Lokalen Restaurant wo Laotische Speisen angeboten werden (im Preis inbegriffen) und am Ende der Tour haben die Teilnehmer die Chance, ein Paar der sogenannten Mekong Delphine zu sehen, welche durch ihre grauweiße Haut auffallen. Mit dem Kajak kann man auf wenige Dutzend Meter herankommen und der Guide hilft einem sie zu entdecken. Stromaufwärts wird man dann von einem Lastwagen auf dem Festland gefahren und man kann von dort aus gemütlich zurück zur Insel Paddeln. Wer es ein wenig entspannter und ohne körperliche Anstrengung will, kann sich auch einen stabilen Gummireifen ausleihen und einfach nur neben dem Ufer, den Mekong heruntertreiben.
Die oben genannten Wasserfälle können von Don Det auch Zu Fuß aus erreicht werden. Der größte Wasserfall der Region, der sogenannte Kohn Phapheng ist ein ca. 30-minütiger Fußmarsch von den Unterkünften auf Don Det, doch selbst dieser Fußmarsch lohnt sich da man an domestizierten Wasserbüffeln und einer historischen Bahnstrecke vorbeikommt, die vor langer Zeit von den Franzosen erbaut wurde.
Zum Autor: Bendix Holtgraefe
21-Jähriger reisebegeisterter Student aus Hamburg der Süd-Ost-Asien auf dem Fahrrad erkundigt hat. Weitere Lieblingsreiseziele sind der Süden Kanadas, der Norden Indiens und der Osten Europas.
Zu finden auf Instagram: https://www.instagram.com/bendixholt/
Country Manager bei Trendhim
Schreiber bei Der Begeisterte